Wer macht die SPD wieder flott?

Die Wahl von Frank-Walter Steinmeier zum Fraktionschef lässt den Unmut der Partei unbeachtet

Die SPD ist gestrandet. Außer über den Kurs wird nun vor allem über das Führungspersonal diskutiert. Der Machtkampf ist noch nicht entschieden, auch wenn Frank-Walter Steinmeier am Dienstag zum nächsten Fraktionschef der Partei im Bundestag gewählt wurde.

Die SPD gleicht einem Dampfer, der aufgelaufen ist. Die letzten Befehle hallen noch übers Deck, doch inzwischen werden sie übertönt von Unmutsrufen der Mannschaft. Die Meinungen gehen auseinander, wie der Kahn flottzukriegen sei. Immer deutlicher jedoch ist die Forderung nach einer neuen Führung zu vernehmen. Am Wahlabend noch hatte das im Willy-Brandt-Haus versammelte Parteivolk dem gescheiterten Spitzenkandidaten Frank-Walter Steinmeier zugejubelt, die Szene erinnerte an die letzten Stunden der Titanic, in denen die Bordkapelle mutig die Melodien zum Untergang beisteuerte.

Steinmeier hatte keine Zeit zum Nachdenken gelassen und am gleichen Abend seine Anwartschaft auf den Fraktionsvorsitz im Bundestag angemeldet. Schon am Dienstag wurde der Beschluss vollstreckt, die Fraktion wählte ihn zu ihrem neuen Chef. Doch der Beifall des Wahlabends ist mittlerweile verebbt. Zweifel werden laut, wenn Matthias Platzeck, wiedergewählter Ministerp...


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