Funke klagt gegen die HRE

Rechtsstreit um millionenschwere Gehaltsforderungen des Ex-Bankchefs

  • Lesedauer: 1 Min.

München (dpa/ND). Der Streit zwischen dem ehemaligen Chef der Hypo Real Estate, Georg Funke, und seinem Ex-Arbeitgeber um millionenschwere Gehaltsforderungen landet vor Gericht. Voraussichtlich im kommenden Frühjahr werde der Prozess beginnen, sagte ein Sprecher des Landgerichts München am Dienstag.

Funke war Ende vergangenen Jahres nach der Beinahe-Pleite der HRE entlassen worden. Vor Gericht will er von dem Unternehmen die Fortzahlung seiner vertraglichen Gehaltsansprüche einklagen. Da die HRE nach Hilfen von mehr als 100 Milliarden Euro inzwischen dem Staat gehört, richten sich die Forderungen letztlich gegen den Bund. Insgesamt geht es um rund 3,5 Millionen Euro.

Die HRE begründet den Rauswurf Funkes nach Informationen der »Süddeutschen Zeitung« (Dienstag) mit fünf Kernvorwürfen, wie aus den Gerichtsakten hervorgehe. Funke sei verantwortlich für eine grob mangelhafte Vorbereitung des 2007 erfolgten Erwerbs der in Irland ansässigen Pfandbriefbank Depfa und habe anschließend Verstöße gegen irisches Bankaufsichtsrecht nicht verhindert. Er habe bei der Risikosteuerung und Risikokontrolle weitere Pflichtverletzungen begangen und die gefährliche Geldpolitik der Hypo Real Estate nicht geändert. Indirekt werde ihm sogar vorgehalten, Ende September 2008 bei der ersten Rettungsaktion der Bundesregierung für die HRE die Risiken offenbar falsch dargestellt zu haben.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal