Zwischen Shisha und Eckkneipe

Neukölln hat viel zu bieten: arabische Straßen, Kaffeehauskultur, ein böhmisches Dorf

wölf Bezirke hat Berlin, 21 Stadtteile, unzählige Kieze. Aber welcher Kreuzberger besucht die Parks in Charlottenburg, welche Pankowerin eine Neuköllner Shisha-Bar? In loser Folge schauen wir in Berliner Ecken – vom Touristenmagneten bis zur Kneipe.

Der Neuköllner Ortsteil Neukölln ist ein Sorgenkind. Wenn der Kiez in die Schlagzeilen gerät, dann negativ: Gewalt an Schulen, Kinderarmut, Razzien in der Hasenheide. Aber Neukölln ist trotz der schwierigen sozialen Gemengelage schön. Für viele Zugezogene überraschend ist zum Beispiel der alte Stadtkern. Bis 1920 nämlich war Neukölln die eigenständige Stadt Rixdorf. Etwas abseits der Hauptverkehrsader Karl-Marx-Straße liegt Böhmisch-Rixdorf, 1737 von protestantischen Flüchtlingen aus Böhmen gegründet. Übrig geblieben sind die alte Schmiede auf dem Dorfplatz, Scheunen und Fachwerkhäuser.

Nur selten verirren sich Touristen dorthin und können ihr Glück kaum fassen: Ein böhmisches Dorf in der Großstadt. Die Stammgäste am obligatorischen Büdchen lässt das kalt. Ungerührt verzehren sie zwischen all dem Trubel ihre Pommes im Stehen. Unweit vom Richardplatz liegt der Saalbau – er ist ein Zeugnis für die kulturelle Blütezeit, die Neukölln in de...


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