Andere Studien braucht das Land

Bildungsrauschen

  • Lena Tietgen
  • Lesedauer: 2 Min.

Den Sinn ländervergleichender Schulstudien zweifeln inzwischen verschiedene Bildungsexperten an. Laut www.sueddeutsche.de will die GEW »nicht komplette Bundesländer sondern wirtschaftlich und soziokulturell ähnliche Regionen miteinander vergleichen.« (bit.ly/SBsUn5)

Für schnappe »wäre es interessant, den Hintergrund und die Ausbildung der Eltern in die Studie einzubeziehen. Ich unterstelle, dass Kinder von gebildeten Eltern leichter durch die Schule kommen als die Kinder von ungebildeten.« dsr38 wundert es nicht, »dass die sog. Bildungsexperten der GEW diesen Vergleich sehr kritisch bis ablehnend sehen. Müssen sie doch bei diesem Ergebnis zugeben, dass die von ihnen bundesweit angestrebte Gleichmacherei aller Schulen auf das Niveau der im Test Letzten immer noch nicht geklappt hat.« Und carpaccio will wissen, »wie die Franken im Vergleich zu den Bayern abgeschnitten haben.«

Auch www.spiegel.de berichtet, dass Bildungsexperten schon lange fordern »nicht ganze Bundesländer miteinander zu vergleichen, sondern besser Regionen mit ähnlichen Wirtschaftsstrukturen und Problemlagen. Also etwa Berlin mit dem Ruhrgebiet wegen der hohen Ausländerquoten unter den Schülern oder ländliche Gebiete im Osten mit denen im Westen wegen Abwanderung und Bevölkerungsrückgang.« (bit.ly/PWbUoo)

plietsch schreibt: »Städte hatten schon immer andere Sozialstrukturen, was in der Natur der Sache liegt. Deshalb schneiden Stuttgarter, Frankfurter und Münchener auch nicht besser ab als Hamburger, Berliner oder Bremer. Das wird nur immer übersehen, wenn man diesen offensichtlichen Trugschluss zieht, dass Flächenländer besser als Stadtstaaten abschließen. Mit dem Schulsystem hat das wenig zu tun.«

Nico27 schimpft: »Dass ausgerechnet Bayern wieder in einem völlig ideologiefreien Vergleich an der Spitze liegt, bei dem nur das Wissen der Schüler abgefragt wird und nicht irgendwelche DDR-Kitas positiv ins Ergebnis mit einfließen, dass wurmt natürlich die linken Meinungsmacher in diesem Land ganz gewaltig. Deshalb versuchen sie wieder das Ergebnis mies zu machen!« IzmirÜbel antwortet: »Falls es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte: Die DDR gibt es seit 22 Jahren nicht mehr. Im Übrigen liegen die Neuen Bundesländer durchaus mit an der Spitze (wer lesen kann, ist klar im Vorteil).« Guardsman »würde eher Schule gegen Schule aufrechnen! Was kann denn eine sehr gute Schule in beispielsweise Nordrhein-Westfalen dafür, dass sie eben in Nordrhein-Westfalen liegt und nicht in Bayern oder Baden-Württemberg oder, oder.« Und Deepthougth42.0815 »fände es gut, wenn die Bildung in Bayern zunimmt. Denn das würde zur Folge haben, dass in zukünftigen Generationen die Stimmen für die CSU stark abnehmen.«


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