Polizei braucht länger bis zum Einsatzort

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Potsdam (dpa). Die Polizei in Brandenburg braucht immer länger, um zu einem Einsatzort zu gelangen. Während der vergangenen fünf Jahre dehnte sich die durchschnittliche Interventionszeit um gut drei Minuten aus. Betrug sie 2008 noch 23 Minuten und 24 Sekunden, so waren es im vergangenen Jahr 26 Minuten und 47 Sekunden, wie aus der Antwort von Innenminister Dietmar Woidke (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Björn Lakenmacher hervorgeht. Vor allem zwischen 2011 und 2012 verlängerte sich demnach die Zeit bis zum Eintreffen am Einsatzort erheblich, nämlich um mehr als drei Minuten. Lakenmacher sagte: »Die Zahlen sind alarmierend. Sie zeigen, dass die Polizeireform, die im November 2011 angeschoben wurde, schlimme Konsequenzen für die Sicherheit der Bürger hat.« Die Reform sieht eine Reduzierung der Stellen von einstmals 8900 auf 7000 im Jahr 2020 vor.

Der Sprecher des Innenministeriums, Ingo Decker, sagte: Zwar sei der Trend zu längeren Interventionszeiten nicht gut, aber keine Folge der Polizeireform. Schließlich hätten sich diese Zeiten seit 2008 - also schon unter Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) - verlängert. Für die Berechnung der Interventionszeiten werden Decker zufolge nicht nur Blaulichteinsätze erfasst, sondern auch solche, wo es mal etwas länger dauern dürfe, etwa bei schon länger zurückliegenden Einbrüchen in Gartenlauben. Bei Einsätzen mit Blaulicht sei die Polizei nach wie vor schnell.

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