Nazis verhöhnen Opfer von Buchenwald

Sicherheitsdienst reagierte zurückhaltend

  • Lesedauer: 1 Min.

Weimar (epd/nd). Nazis haben in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald die Opfer des Holocausts verhöhnt. Wie erst am Montag bekannt wurde, störten Unbekannte im Umfeld des Konzerts »Rock für Deutschland« am 7. Juli in Gera durch ihr provokatives Auftreten in der Gedenkstätte bei Weimar die Totenruhe der Opfer von Buchenwald. Die Gedenkstättenleitung räumte ein, dass es ihr »nicht gelungen« sei, an diesem Tag mit den Sicherheitskräften »zu einer einheitlichen Vorgehensweise zu gelangen«.

Über den Vorfall informierte der Arbeitskreis »Erinnern« aus Kassel, dessen Mitglieder in Buchenwald Zeugen des Geschehens wurden. Danach fotografierten sich zwei Personen in Thor-Steinar-Kleidung am Informationsgebäude »sichtlich belustigt vor der Abbildung eines Häftlings«. Zudem habe der Arbeitskreis »eine vergleichsweise unauffällige Familie« dabei angetroffen, »wie sie in die Öfen des Krematoriums hinein lachte und sich gegenseitig in verschiedenen Posen unter anderem im Leichenaufzug im Keller fotografierte«.

Der Sicherheitsdienst habe auf entsprechende Hinweise zurückhaltend reagiert und die Gruppe lediglich aufgefordert, die verfassungsfeindlichen Symbole auf ihrer Kleidung zu verbergen, hieß es weiter. Um solche Vorfälle künftig zu vermeiden, forderte das Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechts »eine bessere und abgestimmtere Kommunikation« zwischen Gedenkstätte und Sicherheitskräften.

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