Die Reformen bleiben vage

Menschenrechtler kritisieren Arbeitsbedingungen in Katar, begrüßen aber die Fußball-WM 2022 im Wüstenstaat

  • Tom Mustroph, Doha
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Human Rights Watch kritisiert das verschleppte Tempo von Katar bei der Eindämmung von Menschenrechtsverletzungen auf Baustellen für die Fußball-WM und in der gesamten Bauwirtschaft.

»Es ist gut, dass Katar Reformen versprochen hat. Aber sie haben noch nicht geliefert. Es gibt keinen Zeitplan für entsprechende Handlungen, nur vage Versprechen«, sagte Sarah Leah Whitson gegenüber »nd«. Die Direktorin von Human Rights Watch (HRW) für Nordafrika und den Nahen Osten hat gerade in Doha ihren Jahresreport vorgestellt. Darin kritisiert die Menschenrechtsorganisation in erster Linie, dass Arbeitsmigranten überhöhte Vermittlungsgebühren zahlen müssen, oft gezwungen werden, ihren Pass beim Arbeitgeber abzugeben, nicht das Recht auf freie Arbeitsplatzwahl haben und auch nicht frei ausreisen können. Weitere Probleme betreffen verspätete Lohnauszahlungen und miserable Wohnbedingungen.

»Das sind alles für sich genommen schon schlechte Mechanismen. Aber zusammen wirken sie extrem giftig. Sie ergänzen und verstärken sich gegenseitig. Und sie erzeugen ein Regime der Zwangsarbeit«, erklärte Nicholas McGeehan, HRW-Spezialist...


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