Zentralrat der Muslime äußert Verständnis für jüdische Ängste

Zentralratsvorsitzender Aiman Mazyek warnt davor, soziale Spannungen zu »islamisieren«

  • Lesedauer: 1 Min.
Der Zentralrat der Juden äußerte am Donnerstag seine Sorge, dass man in Deutschland in manchen Gegenden nicht gefahrlos durch die Straßen laufen kann. Nun äußerte der Zentralrat der Muslime Verständnis.

Berlin. Der Zentralrat der Muslime hat Verständnis für die Ängste der Juden in Deutschland geäußert. »Diese Ängste sind berechtigt«, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek der »Berliner Zeitung«. Angesichts zunehmender Gewalt gegen Juden hatte am Donnerstag der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, vor dem Tragen einer Kippa in überwiegend muslimisch bewohnten Problemvierteln gewarnt.

Mazyek betonte zugleich, dass sich sein Verband in aller Klarheit von den Übergriffen muslimischer Jugendlicher auf Juden distanziert habe. »Angriffe auf Juden sind ein Angriff auf unsere Gesellschaft«, unterstrich er. In einer Zeit, in der auch die Islamfeindlichkeit zunehme, plädiere er dafür, den antisemitischen und antimuslimischen Strömungen gemeinsam entgegenzutreten.

Mazyek warnte auch davor, die sozialen Spannungen in deutschen Großstädten zu »islamisieren«. Die Verknüpfung der Begriffe »Problemviertel« und »muslimisch« könne missverstanden werden, erklärte er mit Blick auf die Äußerungen Schusters. »Richtig verstandener Islam sieht Antisemitismus und alle weiteren Formen des Rassismus als eine schwere Sünde an«, betonte Mazyek. epd/nd

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