Der gebürtige Münchener war von 2008 bis 2013 Chefredakteur der
Satirezeitschrift "Titanic". Er ist regelmäßiger Autor mehrerer
Zeitungen - für "neues deutschland" schreibt er die vierzehntägige
Kolumne "Das kann weg".
Am Dresden-Gedenktag wird an nichts Bestimmtes mehr gedacht, sondern ganz allgemein zu »Versöhnung« aufgerufen - eine Art ökumenisches Gedenken, das die gesittete Teilnahme von Nazis und ihren Opfern gleichermaßen gestattet.
Aus Thüringen stammt die Idee, auf dem Gelände des ehemaligen KZ Buchenwald das Deutsche Bratwurstmuseum neu anzusiedeln. Opferverbände kritisierten die Idee scharf. Leo Fischer zitiert bei seiner Kritik Adorno: »Jeder ist sich selbst ein Würstchen.«
Der Bundestag hat die Liste der so genannten sicheren Herkunftsländer verlängert. Wohin man notfalls wirklich gern fliehen würde - dazu fällt Leo Fischer eine eher theoretische Antwort ein.
Die »Bild«-Zeitung skandalisiert einen Asylfall und ruft letztlich nach Sicherheitsformen, die nur eine Diktatur bieten kann. Geld verdienen mit Fremdenhass - da fällt einem bloß noch ein: Enteignet Springer!
Der Kompromiss zum sogenannten Werbeverbot bei Abtreibungen wird eines Tages als Beispiel einer CDU-Politik nach Merkel gelten; einer Politik, die nach der Zerschlagung der SPD keinen Feigenblatt-Liberalismus mehr nötig hat.
Sich nichts anmerken lassen, Start-up-Vibe verströmen: Die »Helden«-Figuren der digitalen Dienstleistungsgesellschaft überdecken martialisch Selbstausbeutung, Härte und Herrschaft in der Produktion - doch die sind nichts Neues.
Die neue CDU ist die alte CDU, nur ohne sozialdemokratische Konkurrenz. Gilt der österreichische Fahrplan weiter, dann wird sie in ein, zwei Jahren mit der AfD koalieren können.
Die Erhaltung der Armut ist ein Bestseller. Je selbstverständlicher man mit ihr Geld verdienen kann, umso unwahrscheinlicher ist ihre Abschaffung. Das System Hartz IV hat einen ganzen Wirtschaftszweig etabliert.
Am Sonntag sind Landtagswahlen in Bayern, und aller Voraussicht nach werden Markus Söder und seine CSU eine krachende Niederlage einstecken. Jahre der Hybris, Jahre einer deutschlandweit vielleicht nur mit Sachsen vergleichbaren Eigenbrötelei und Selbstverliebtheit gehe...
Nach dem preußischen Militarismus, der aus dem Berliner Stadtschloss jede Demokratiebewegung blutig niederschlug, setzt man in Berlin nun mit der Einheitwippe dem Volk ein Denkmal. Dem Volk - nicht: der Demokratie.
SPD-Abgeordnete beklagen das Nichtstun der Regierung, der sie selbst angehören. Leo Fischer meint: Das ist Gestus eines jämmerlich vor sich hinkläffenden Kettenhunds.
Vokabeln, die Journalisten in der letzten Woche konsequent vermieden haben sind »Nazis«, »Rassismus«, »rechtsextrem«. Der deutsche Journalismus kennt nur abstrakte Begriffe - »Vorfälle« - und nickt so das Unrecht in Chemnitz ab.
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